Pocket Bike

Saisonrückblick Pocket Bike Cup 2022

2022 war meine zweite Saison im ADAC Pocket Bike Cup. Nach einem fünften Platz in der Rookie Saison, konnte ich heuer auf dem dritten Platz abschließen. Die Mopeds haben 4 PS und fahren ca. 80 km/h schnell. Es wurden 8 Veranstaltungen mit je zwei Rennen gefahren.

1. Veranstaltung Bopfingen (Baden Würtemberg)

In Bopfingen musste ich wegen meiner Kommunion ohne Trainingstag antreten. Trotzdem qualifizierte ich mich für den vierten Startplatz, welcher sich als Vorteil herausstellte, denn dieser lag auf der Ideallinie zur ersten Kurve. Ich nutzte die freie Bahn und konnte mich gleich in der ersten Kurve an die dritte Stelle setzen. Diese Platzierung konnte ich dann ungefährdet ins Ziel fahren. So durfte ich mich über den ersten Podiumsplatz meiner Karriere freuen.

Das zweite Rennen war eine exakte Kopie des Ersten. Gleich beim Start setzte ich mich gegen den Drittplatzierten durch und fuhr souverän zum zweiten Mal an diesem Renntag auf das Stockerl.

2. Veranstaltung Faßberg (Niedersachsen)

Nach 770 km Anreise erwarteten mich schwierige Bedingungen in Faßberg. Trotz kühlem und feuchtem Wetter konnte ich mir den zweiten Startplatz sichern. Leider kam ich beim Start zum ersten Rennen schlechter weg als die Konkurrenten und so musste ich mich als vierter in die erste Kurve einreihen. Trotz einiger Angriffe auf den dritten Platz fand ich keinen Weg vorbei und musste mich mit dem vierten Platz zufriedengeben. Ein kleiner Trost war die zweitschnellste Rundenzeit in diesem Rennen.

Im zweiten Rennen gelang der Start etwas besser, doch im Getümmel vor Turn 1 rutschte Ich wieder auf Platz vier zurück. Ich kämpfte hart um den dritten Platz, schaffte es auch vorbeizugehen, aber ich musste den Platz wieder abgeben. Bis zum Zielstrich hatte ich nur eine halbe Motorradlänge Rückstand. Doch mein Konkurrent hatte diesmal einen Frühstart hingelegt und bekam eine 15 Sekunden Zeitstrafe und so konnte ich doch noch aufs Podest steigen.

3. Veranstaltung Oschersleben (Sachsen-Anhalt)

Schon vor den Rennen war klar, dass es diesmal schwierig werden würde, einen Podestplatz zu ergattern. Im ersten Lauf konnte ich in der ersten Hälfte dranbleiben, musste aber dann abreißen lassen. Mit dem vierten Platz verlor ich aber nicht allzu viele Punkte auf den Konkurrenten und wir waren zuversichtlich, dass es im zweiten Lauf enger zu gehen würde.

Doch es kam gar nicht zu einem weiteren Duell, denn wegen eines defekten Motorrads konnte der Rivale nicht antreten. Ich nutzte die Gelegenheit und holte einen ungefährdeten dritten Platz. Somit baute ich den Vorsprung auf den Viertplatzierten in der Meisterschaft aus und mit einem Pokal im Gepäck traten wir die weite Heimreise aus Oschersleben an.

4. Veranstaltung Cheb / Tschechien

Das erste Rennen entschied sich schon nach einer halben Runde, denn dann hatten sich die ersten drei aus den Trainings sortiert und ich mich auf dem schon angestammten dritten Platz eingefunden. So war dann auch der Zieleinlauf und ich konnte mich erneut über einen Pokal freuen.

Im zweiten Rennen ging es dann etwas turbulenter zu. Ich erwischte diesmal einen super Start und lag in der ersten Runde auf Platz zwei. Leider konnte ich diesen nicht lange halten. Doch der zeitweise Führende bekam einen Frühstart angezeigt und wurde mit einer 25 Sekunden Zeitstrafe belegt. Um den zweiten Platz zu erreichen, hätte ich einen Abstand von nicht über diesen 25 Sekunden halten müssen. Zum Schluss ging mir aber etwas die Puste aus und es wurde wieder ein sehr guter dritter Platz.

5. Veranstaltung Mülsen (Sachsen)

Die Schwierigkeiten begannen bereits am Trainingstag im zweiten Turn. Was anfänglich als harmloser Ausrutscher aussah, entpuppte sich als größerer Schaden am Motorrad. Mit Hilfe von Kollegen aus dem Fahrerlager, die uns netterweise eine Kupplung geliehen haben, konnte das Bike wieder fahrbereit gemacht werden. Doch nun hatte der große Regen begonnen und es waren keine schnellen Zeiten mehr möglich.

Im ersten Rennen musste ich nach nicht optimalem Start eine Aufholjagd starten. Dabei hatte ich in der Schikane vor Start und Ziel einen Verbremser, musste durch die Wiese und fiel auf den sechsten Platz zurück. Ich kämpfte mich zurück auf Platz fünf und war auf dem Weg Platz vier anzugreifen. Doch die beiden Führenden trafen ausgerechnet vor der Schikane auf mich zum Überrunden. Beim Platzmachen kam ich erneut von der Strecke ab und stürzte sogar. So verlor ich wieder einen Platz und fuhr als Sechster über den Zielstrich.

Der zweite Lauf war weit weniger turbulent. Nach dem Start sortierte ich mich als fünfter ein und konnte das Tempo der vor mir fahrenden, trotz weiterer Verbesserung der persönlichen Bestzeit um eine Sekunde, nicht mitgehen. Die Zielankunft auf dem fünften Platz muss man als Schadensbegrenzung für dieses schwierige Wochenende abhaken.

6. Veranstaltung Wittgenborn (Hessen)

In Rennen 1 konnte ich mich durch eine mutige Durchfahrt der ersten Kurve an die Gruppe im Kampf um Platz drei anhängen. Leider kamen wieder einmal beim Überholen von Überrundeten die beiden vorausfahrenden Konkurrenten besser vorbei und so entstand eine Lücke, die nicht mehr geschlossen werden konnte. Somit endete das Rennen mit einem fünften Platz.

Im zweiten Rennen klappte die Taktik in der ersten Kurve nicht so gut und ich blieb auf dem sechsten Platz hängen und brauchte zwei Runden, um das Überholmanöver setzen zu können. Abermals war dann die Lücke auf Platz vier und drei dann zu groß, um sie zu schließen. So hieß es den fünften Platz zu akzeptieren und die Punkte mitzunehmen.

7. Veranstaltung Harsewinkel (Nordrhein-Westfalen)

Am Morgen war die Strecke nass. Doch ich ließ mich davon nicht beeindrucken und sicherte mir den dritten Startplatz. Mit großer Erwartung ging ich an den Start, denn ein zweiter Platz schien möglich zu sein. Wieder einmal musste ich eine Konkurrentin am Start passieren lassen und beim Versuch sie in der dritten Kurve wieder zu überholen, berührten wir uns und ich stürzte. Doch ich sprang sofort wieder auf mein Motorrad und machte mich auf die Verfolgungsjagd. Vom letzten Platz schaffte ich es, wieder auf den dritten Platz vorzufahren. Die beiden Führenden waren allerdings zu weit weg, um noch angreifen zu können.

Beim Vorstart zum zweiten Rennen zog ein starker Regenschauer über die Bahn hinweg. Die Rennleitung verschob den Start um zehn Minuten, aber es stand viel Wasser auf der Fahrbahn. Entsprechend vorsichtig gingen alle Fahrer beim Start zu Werke. Die erste Runde ging noch ohne Stürze über die Bühne. Dann aber stürzte ich über das Hinterrad und zu allem Übel ging auch noch der Motor aus. Mit Hilfe eines Streckenpostens konnte das Bike wieder gestartet werden. Erneut musste ich eine Aufholjagd starten. Doch auch die Konkurrenten stürzten auf der nassen Piste. Und so war ich auf einmal wieder mitten im Geschehen. Aber abermals überschritt ich das Haftungslimit der Reifen und musste wieder einen Ausrutscher hinnehmen. Ich konnte weiterfahren und nun war es wichtig mit minimalem Risiko das Podest und die Punkte nach Hause zu bringen. Nach diesen aufregenden Rennen mit drei Stürzen freuten wir uns sehr, zwei Pokale gewonnen zu haben.

8. Veranstaltung Templin (Mecklenburg-Vorpommern)

Drei Minuten vor dem ersten Rennen goss es schlagartig wie aus Eimern. Ich fand auf dem tückisch rutschigen Belag der Kartbahn kein Vertrauen und musste mich vom Führenden drei Mal überrunden lassen und kam auf Platz 5 ins Ziel. Immerhin war mit dieser Punkteausbeute schon ein großer Schritt in Richtung dritter Platz der Endwertung getan.

Das zweite Rennen fand zwar wieder bei Sonnenschein statt, doch es waren noch einige feuchte Stellen auf der Strecke. So war Vorsicht geboten, um nicht doch noch einen Nuller einzufahren. Ich kämpfte in den ersten Runden hart um den dritten Platz und war zwei Mal neben dem Konkurrenten, aber abermals spielten die Überrundeten das Zünglein an der Waage. Die entstandene Lücke konnte ich nicht mehr schließen und war im Ziel sehr enttäuscht, als ich als vierter abgewunken wurde. Doch die Freude kam zurück, als ich auf der Abschlussfeier am Abend auf das Podest gerufen wurde und den Pokal für den dritten Gesamtrang entgegennehmen durfte.

Ausblick auf die Saison 2023

Nächste Saison werde ich in der Klasse Ohvale 110 beim ADAC Mini Bike Cup antreten. Das Motorrad mit 110 ccm und 10 PS habe ich schon in der Garage stehen. Ich trainiere auch mit meinem Papa, der eine Ohvale mit 190 ccm hat. Ich hoffe, dass ich bei allen Rennen punkten kann.